Anglerknoten
Die wichtigsten Knoten auf einen Blick
Schlaufenknoten Der Schlaufenknoten gilt als einfachste Verbindung zwischen Hauptschnur und Vorfach, wenn man auf einen Wirbel verzichten will. Schlaufenverbindungen gelten als sehr haltbar. Sie haben eine wesentlich höhere Tragkraft, als wenn man zwei Schnüre mit dem Blutknoten verbindet. Allerdings halten viele Schnüre erst richtig, wenn man die Schlaufe mit zwei oder drei Windungen bindet.
- Zuerst nimmt man das Ende der Hauptschnur und legt es zu einer einfachen Schlaufe.
- Dann legt man in die einfache eine zweite Schlaufe.
- Danach führt man die Einfachschlaufe durch die zweite Schlaufe. Das wiederholt man zwei- oder dreimal.
- Dann wird die Schlaufe mit Spucke gut angefeuchtet und zusammengezogen. Nun hat man eine haltbare Schlaufe am Ende der Hauptschnur, deren überstehendes Ende abgeschnitten wird.
- In die Schlaufe am Ende der Hauptschnur wird das Vorfach eingeschlauft. Dazu führt man die Hauptschnur-Schlaufe in die Vorfach-Schlaufe...
... und zieht dann das untere Vorfachende samt Haken durch die Hauptschnur-Schlaufe. Zuletzt wird an den stehenden Enden die Schlaufenverbindung zugezogen. Eine Schlaufe ruht nun in der anderen. Die perfekte Schlaufenverbindung ist fertig. Eine Schlaufe wird von der jeweils anderen gehalten.
Trileneknoten Der Trileneknoten ist wohl jedem Angler bekannt. Er wird zur Verbindung von Öhrhaken oder Wirbel zwischen Vorfach und Hauptschnur verwendet und ist für monofile und geflochtene Schnüre geeignet.
- Zuerst wird das Ende der Schnur zweimal durch das Öhr des Hakens gezogen.
- Anschließend wickelt man die Schnur fünf bis siebenmal um die Schnur herum.
- Dann führt man die Schnur durch die beiden Schlaufen zurück.
- Danach wird der Knoten mit etwas Spucke angefeuchtet und anschließend werden die Schlaufen festgezogen.
Das Ende wird mit einer Schere abgeschnitten.
Grinnerknoten Der Grinnerknoten ist ein Knoten mit extrem hoher Tragkraft. Deshalb wird er besonders von den Karpfenanglern geschätzt. Mit ihm kann man Öhrhaken, Wirbel und Bleie mit eingegossenem Wirbel an die Schnur binden. Er eignet sich für monofile und geflochtene Schnüre gleichermaßen und lässt sich unabhängig vom Schnurdurchmesser problemlos binden. Wer den Grinnerknoten am Wasser einsetzen will, sollte diesen Knoten erst einmal trocken binden, bis er ihn im Schlaf beherrscht. Erst wenn man mit der Bindeweise vertraut ist, kann man ihn am Wasser einsetzen.
- Zuerst führt man das Ende der Hauptschnur durch das Hakenöhr und legt es in Form eines Fragezeichens.
- Dann werden die beiden Schnurenden zusammengehalten und das Ende zurückgeführt.
- Dabei wickelt man es um die beiden unteren Schnurstränge.
- Nach mindestens vier bis fünf Umwicklungen zieht man das Schnurende fest.
- Der Knoten besteht jetzt aus einer Schlaufe, die man über die feststehende Hauptschnur zuzieht.
Das überstehende Ende wir mit der Schere abgeschnitten. Der fertige Knoten hält bombenfest.
Doppelter Grinnerknoten Ein Knoten, mit dem man zwei Schnurenden, zum Beispiel Hauptschnur und Vorfach, sicher verbinden kann, ist neben dem Blutknoten der Doppelte Grinnerknoten. Bei diesem Knoten handelt es sich eigentlich um zwei Knoten, die sich gegeneinander schieben und so eine noch bessere Tragkraft garantieren als der Blutknoten. Der Doppelte Grinnerknoten funktioniert am besten bei Schnüren von annähernd gleichem Durchmesser. Er sieht komplizierter aus als er ist. Wie bei jedem Knoten sollte man auch hier nicht vergessen, die Schnur vor dem Zusammenziehen des Knotens mit Spucke zu befeuchten.
- Zuerst legt man die beiden Schnurenden wie beim Blutknoten parallel zueinander.
- Danach legt man mit dem einen Schnurende eine Schlaufe und führt das Ende vier oder fünfmal um die zwei stehenden Enden.
- Dann wird der erste Grinnerknoten zusammengezogen.
- Nun nimmt man das zweite Schnurende und wiederholt das Ganze auf der anderen Seite. Auch der zweite Knoten wird wieder zugezogen. Zwischen den beiden Knoten liegt nun eine Schlaufe.
Zuletzt werden die beiden Schnüre auseinander gezogen, bis die Knoten zusammengerutscht sind. Dann erst werden die kurzen Enden abgeschnitten.
Palomar-Knoten Der Palomar-Knoten ist ein einfacher Knoten mit fast 100%iger Tragkraft, wenn er korrekt gebunden ist. Der Knoten kommt zum Einsatz, wo Hauptschnur und Wirbel verbunden werden. Aber auch Öhrhaken oder Twisterköpfe lassen sich mit dem Palomar-Knoten sicher anknoten. Einziger Nachteil: Da der Palomar-Knoten mit einer doppelt gelegten Schnur arbeitet, verkürzt er ein Vorfach schneller als andere Knoten.
- Man legt die Haupt- oder Vorfachschnur auf einer Länge von ca. 8 cm doppelt. Die doppelte Schnur führt man durch das Wirbel- oder Hakenöhr.
- Dann legt man die zweifache Schnur in eine Schlaufe (ein Überschlag).
- Anschließend führt man Wirbel oder Haken durch die entstandene Einfachschlaufe und zieht den gut angefeuchteten Knoten langsam zusammen.
Stopperknoten Damit sich die Laufpose aufstellen kann, wenn man in Gewässern fischt, die tiefer als Rutenlänge sind, braucht man einen haltbaren Stopperknoten, der nicht immer wieder verrutscht. Einen solchen bindet man sich am besten aus einem Stück monofiler Schnur.
- Dazu legt man das Schnurstück in einer Schlaufe über die Hauptschnur.
- Nun wird das Schnurende durch die Schlaufe über die Hauptschnur gewunden.
- Dieser Vorgang wird viermal wiederholt.
- Zum Schluss wird der Knoten angefeuchtet und zusammengezogen.
Beim fertigen Knoten lässt man die Enden ein wenig länger überstehen. Trotzdem rutscht der monofile Stopperknoten viel besser durch die Ringe einer feinen Matchrute als alle käuflichen Faden- oder Gummistopper.
Albright-Knoten Wenn man zwei Schnüre unterschiedlichen Durchmessers verbinden oder das Fliegenvorfach an die Fliegenschnur knüpfen möchte, sollte man den Albright-Knoten kennen. Am Wasser kommt man oft in die Verlegenheit, eine dünne Schnur und eine dickere miteinander verbinden zu müssen. Zum Beispiel, wenn man die Kopfrute zum Köderfischfang vergessen hat und nun gezwungen ist, ein dünnes Vorfach an die dicke Schnur der Raubfischangeln zu knoten, um doch noch Köderfische zu stippen. Oder auch, wenn man ohne eine Loop-Verbindung Fliegenschnur und Vorfach zusammenknoten will. Dann hilft der Albright-Knoten. Der Albright-Knoten ist nicht ganz einfach zu binden, aber es gibt keine bessere Verbindung zwischen zwei Schnüren unterschiedlichen Durchmessers.
- Zuerst legt man eine Schlaufe in die dickere der beiden Schnüre. Dann führt man die dünnere Schnur durch die Schlaufe.
- Mit der dünnen Schnur bildet man ebenfalls eine Schlaufe, so das die dünnere in die dickere Schlaufe greift.
Nun nimmt man das freie Ende der dünneren Schnur und wickelt es von hinten nach vorn um die Schlaufe der dickeren Schnur.
- Nach mindestens zwölf Windungen zieht man das freie Ende durch die Schlaufe der dickeren Schnur.
- Danach zieht man den Knoten fest und schneidet die überstehenden Enden ab.
Rapala-Knoten (Non-Slip-Loop) Damit die Angelei mit kleinen Spinnködern – vor allem Wobbler – wirklich erfolgreich ist, muss man sich an einige Spielregeln halten. Zuerst ist einmal wichtig, dass die Haken absolut scharf sind. Falls nicht, gibt es serienweise Fehlbisse. Zweitens sollte man immer wissen, wo der Köder gerade läuft. Blinker und Spinner steuert man über die Lauftiefe durch Absinkenlassen und über die Einholgeschwindigkeit. Bei Wobblern ist die Lauftiefe durch die Tauchschaufel vorgegeben. Wobbler mit einer fast senkrecht abstehenden Schaufel laufen flach, Wobbler mit einer Tauchschaufel in der Verlängerung des Wobblers laufen tief. Faustregel: Je langsamer eingekurbelt wird, desto flacher laufen Schwimm- und desto tiefer laufen Sinkwobbler. Und: Je steiler die Rute erhoben wird, desto flacher laufen Wobbler. Als Drittes sollte beachtet werden, dass zuviel Metall am Wobbler seinen Lauf und damit auch die Fängigkeit tötet. An kleinen Ködern niemals Stahlvorfächer sowie jeden möglichen Sprengring, Einhänger und Wirbel vermeiden. Dickdrähtige Drillinge und Sprengringe durch dünndrähtiges Material ersetzen. Eine Sicherheit gegen kleine Hechte ist ein rund 40 cm langes Vorfach einer 0,35er bis 0,38er monofilen Schnur oder eine „unsichtbare“ Fluorkarbonschnur. Daran wird der Wobbler mit dem sogenannten „Rapala-Knoten“ befestigt – und läuft äußerst lebhaft.
- Zuerst legt man eine Schlaufe in das Ende der Hauptschnur. Auf das freistehende Ende zieht man den Wobbler.
- Dann führt man das freie Ende durch die Schlaufe.
- Nun windet man das freie Ende mindestens viermal um den feststehenden Teil der Hauptschnur.
Danach führt man das freie Ende durch die Schlaufe zurück.
- Dann feucht man die Schnur mit etwas Spucke an und zieht den Knoten zu.
- Das überstehende Schnurende wird abgeschnitten.
Vorteil: Am Rapala-Knoten bewegt sich der Wobbler lebhafter als bei starrer Knotenverbindung.
Spulenachsen-Knoten Er eignet sich zum Befestigen der Schnüre auf der Rollenspule und ist auch für multile Schnüre geeignet. Dabei gehen wir wie folgt vor:
- Zuerst wird die Schnur 2 mal um die Spulenachse geschlagen.
- Dann wird das Schnurende 2 (besser 3) mal um die Schnur gewickelt.
- Anschließend wird das Schnurende von unten durch die entstandene Schlaufe an der Spulenachse geführt.
- Zuletzt wird der Knoten an der Achse stramm gezogen, so dass die Schnur fest am Spulenkern anliegt.
Blutknoten Der Blutknoten wird zur Verbindung zweier Schnurenden verwendet. Dabei gehen wir wie folgt vor:
- Die zwei Schnurenden werden zuerst einmal parallel zueinander gelegt.
- Dann wird das eine Ende mindestens 5 mal um die andere Schnur geschlagen.
- Wenn das geschehen ist, wird die Schnur zurückgeführt und durch die hinterste Schlaufe gezogen.
- Nun wird mit den zweiten Schnur genaus so verfahren, d.h. sie wird ebenfalls 5 mal um die andere Schnur gedreht und ebenfalls durch die letzte Schlaufe gezogen.
- Zum Schluss werden die beiden Schnüre fest zusammengezogen. Die überstehenden Enden werden abgeschnitten.
Nicht vergessen: Vor dem Zusammenziehen den Knoten etwas befeuchten!
Clinch-Knoten Der Clinch-Knoten ist einer der populärsten Knoten weltweit. Er dient zum Befestigen von Wirbeln, Kunstködern und Ähnlichem. Er garantiert eine Tragkraft von 85%. Für monofile Schnüre von 0,4 bis 0,6 mm Durchmesser reichen vier Windungen aus. Für geflochtene Schnüre oder dünnere Monofile benötigt man 6 – 7 Windungen, damit die Festigkeit garantiert ist.
Springer-Schlaufe Die Springerschlaufe dient zum Fertigen eines Seitenarmes, in die dann ein Beifänger oder Springer eingebunden werden kann. Dieser Knoten ist insbesondere bei Pilkanglern sehr beliebt, kann aber auch beim Spinnfischen oder Futterkorbangeln verwendet werden.
- Zunächst formt man aus der Schnur eine Schlaufe, legt sie über die Leine und steckt den Finger oder ein Bleistiftende in den Kreuzungspunkt. Anschließend werden 3 – 5 Windungen geformt.
- Durch das vom Finger oder Bleistiftende offen gehaltene Loch fädelt man nun die Schlaufe und zieht sie vollständig hindurch. Dabei ist eine dritte Hand hilfreich, zur Not kann man auch die Zähne benutzen. Die Windungen werden nochmals geordnet und dann straff gezogen. Achtung: Es muss an beiden Enden gleichzeitig gezogen werden!
- Nun kann man ganz einfach die Mundschnur oder einen Wirbel einschlaufen.
Die Schlaufe eignet sich auch zum direkten Anfertigen einer Mundschnur. Dazu wird die Schlaufe – wie im 1. Schritt beschrieben – einfach durchgeschnitten. Es muss jedoch darauf geachtet werden, dass das abstehende Ende vom Blinker oder Pilker wegzeigt. So gibt es weniger Verwicklungen beim Fischen.
Sixteen-Twenty-Knoten Es handelt sich sozusagen um einen „neuen“ Knoten, bei welchem die stehende Schnur nur zweieinhalb Mal vom Ende umfangen wird. Dieser Knoten ist erstaunlicherweise wesentlich stärker als die herkömmlich bekanntesten Knoten und auch sehr einfach zu binden.
- Zuerst wird das Vorfach durch das Öhr gezogen und die Schnur zurückgelegt.
- Dann wird es zweieinhalb Mal um die ankommende Schnur geschlagen.
- Nun wieder zurückführen und durch die Schlaufe führen.
- Zuerst wird der Knoten am kurzen Ende des Vorfachs zugezogen. Dann zieht man fest am stehenden Teil des Vorfaches bis der Knoten fest am Hakenöhr anliegt.
Öhrhakenknoten Verwendungszweck: Verbindung von Vorfach mit einem Öhrhaken
- Das Schnurende wird durch das Hakenöhr gezogen, am Schenkel entlang geführt und zum Öhr zurück, sodass eine Schlaufe entsteht.
- Anschließend wird Schnur und Hakenschenkel umwickelt, wobei die Schnur durch(!) die Schlaufe gezogen wird.
- Nach 5 bis 6 Umwicklungen den Knoten zusammenziehen. Vor dem Zusammenziehen sollte der Knoten befeuchtet werden!
Plättchenhakenknoten Verwendungszweck: Verbindung von Vorfach mit einem Plättchenhakenhaken
- Das Schnurende wird am Schenkel entlang geführt und zum Öhr zurück, sodass eine Schlaufe entsteht.
- Anschließend werden Schnur und Hakenschenkel 5 -6 Mal umwickelt.
- Als Abschluss wird das Schnurende durch die Schlaufe geführt und der Knoten zusammengezogen. Vor dem Zusammenziehen sollte der Knoten befeuchtet werden.
Hier gibt es die ZEBCO KNOTENFIBEL mit weiteren Anglerknoten zum Download und Ausdrucken als PDF Datei.
Mit freundlicher Genehmigung der Firma ZEBCO
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