Rückblick auf die Jugendarbeit 2006 Teil 2
Rückblick auf die Jugendarbeit 2006 Teil 1
Jugendangeln am Hücker Moor vom 28.07 – 30.07.2006
Erst wollte der Winter sich nicht verabschieden, dann kam ohne Übergang, d.h. ohne Frühling, gleich der Sommer. Und mit was für Temperaturen! Seit Juni lagen die Temperaturen täglich bei über 25° C. Und als ob das nicht schon genug wäre, stiegen sie im Juli noch einmal um 10°! Schon das Jugendangeln Ende Juni am Orbkesee in Detmold ließ uns gehörig schwitzen. Einen Tag vor dem Beginn des Jugendangelns am Hücker Moor gab es am späten Nachmittag kräftige Gewitterschauer und die Temperatur fiel von 30 auf 21 °C. Am anderen Morgen (28. Juli) war es Gott sei Dank immer noch recht angenehm kühl, so dass die Angler nicht unbedingt ins Schwitzen gerieten. Bis zum Mittag regnete es am Hücker Moor immer wieder recht kräftig. Doch danach schien wieder die Sonne. Das Wetter war den Junganglern auch völlig gleichgültig. Sie freuten sich auf erfolgreiche Fänge. Nachdem sie ihre Sachen zur Vereinshütte des ASV Herford getragen hatten, die ca. 5 Gehminuten vom Parkplatz entfernt liegt, bauten sie sogleich ihre Angelgeräte auf.
Kurz darauf schwammen die ersten Posen auf der Wasserfläche. Rene Emontz, Christian Strunz, Jannik Schlüer und Kevin Riedel saßen zusammen auf dem breiten Steg. Dennis Kleemann hatte sich einen Platz rechts von Heike gesucht. Drei der Jungangler kannten das Hücker Moor schon vom letzten Jahr. Und weil ihnen das Angeln dort sehr großen Spaß gemacht hatte waren sie auch die ersten, die sich zum Jugendangeln angemeldet hatten. Auch Thomas Stahlsmeier und Heike Lindert waren schon Mittags am Hücker Moor. Sie mussten nicht nur ihre Angelsachen zur Hütte bringen, sie hatten auch noch die Lebensmittel und Getränke fürs Wochenende dabei. Dieses Mal brauchten sie kaum etwas schleppen. Als sie an der Hütte waren nahm Thomas das Boot, welches zur Hütte gehört, und ruderte zum Moorstübchen, wo die Autos parkten. Dort lud er die schweren Sachen ins Boot und beförderte sie mit ein paar kräftigen Ruderschlägen zur Hütte.
Gegen 16.30 Uhr trudelten auch noch Uschi und Achim Kluck ein. Inzwischen war es wieder drückend heiß geworden und sie waren froh, dass auch sie ihre Sachen nicht schleppen brauchten, sondern per Boot zur Hütte transportiert wurden. Obwohl der Wasserstand sehr niedrig war (maximal 80 cm) und das Wasser selber eine Temperatur von teilweise über 29° C hatte, bissen die Rotfedern, Brassen und Kaulbarsche recht gut. Nur von den Raubfischen ließ sich keiner zum Anbiss verlocken. Lediglich 4 kleine Aale konnten den Ködern nicht widerstehen. Sie wurden schonend wieder zurückgesetzt.
Gegen 19 Uhr zog sich der Himmel zu und in der Ferne waren die ersten Blitze zu sehen. Schnell machten Thomas und Achim ihre Knochenmontage fertig und brachten sie mit dem Boot raus. Dann hieß es den Grill fürs Abendessen anzufeuern. Anschließend wurde gemeinsam gegessen und kurz darauf saßen alle wieder an ihren Angelplätzen. Es dauerte gar nicht mehr lange und es fing zu regnen an. Als das laute Donnergrollens immer näher kam dachten alle, dass sie bald ihre Angelplätze verlassen und sich ins Trockene retten müssten. Aber das Gewitter verschonte das Hücker Moor und auch der Regen ließ bald wieder nach. Uschi und Jannik schliefen in der Hütte, alle anderen verbrachten die Nacht in ihren Zelten bzw. unter ihren Angelschirmen.
Die Nacht über blieb es relativ ruhig. Kein Waller, Zander oder Hecht machte sich über die Köder her. Aber auch die Karpfen wollten nicht beißen. Als am Samstagmorgen die Sonne aufging dampfte das Wasser regelrecht. Eine Zeitlang konnte man wegen der dicken Nebelschwaden das gegenüberliegende Ufer gar nicht sehen.
Erst nach und nach setzte sich die Sonne durch und der Nebel wich. Und schon erschienen auch wieder die Wildgänse, die die Nacht auf einem in der Nähe gelegenen Feld verbracht hatten. Mit lautem Geschrei landeten sie auf dem Wasser.
Das störte die beiden Schwäne, die auf dem See gemächlich ihre Runden zogen, überhaupt nicht. Als es um 9 Uhr Frühstück gab schauten einige der Jungen noch sehr müde drein. Sie hatten die ganze Nacht auf einen aufregenden Drill gehofft und nur sehr wenig geschlafen. Eine Stunde später schien wieder die Sonne vom blauen Himmel. Das schöne Wetter nutzten die ersten Gäste um auf dem See zu paddeln. Manchmal kamen sie sehr nahe an die Angelplätze bzw. Angelschnüre und Posen und mussten erst mit lautem Rufen darauf aufmerksam gemacht werden. Die meisten tolerierten es, aber es gab auch einige Bootsfahrer, die kein Einsehen hatten und fast in die Schnüre fuhren. Sie glaubten, die Wasserfläche gehöre ihnen ganz alleine. Rücksichtnahme war ein Fremdwort für sie. Doch im Großen und Ganzen verliefen die Tage recht ruhig. Zum Mittagessen gab es Bockwürstchen mit Salat.
Ab und zu ruderten ein paar Jungs mit dem Boot aufs Wasser hinaus, um dort ihre Köder abzulegen. Sie hofften wohl, dass dort mehr bzw. größere Fische beißen würden.
An unseren Angelplätzen wimmelte es nur so von kleinen roten Ameisen, die ständig versuchten, an unseren Beinen heraufzuklettern. Da war es ratsam, für sie einen kleinen Futterplatz anzulegen, um sie zu beschäftigen. Auch wurden wir ständig von großen Libellen umkreist, die sich auch schon mal auf unseren Ruten und unseren Körpern niederließen.
Samstagabend wurde es sehr laut. Eine Hochzeitsgesellschaft feierte im „Moorstübchen“ fast bis in den Morgen hinein. Bis 21 Uhr ruderten einige der Gäste mit Booten auf dem Wasser, so dass Thomas und Achim ihre Knochenmontage erst rausbringen konnten, als keine Bootsfahrer mehr unterwegs waren. Beide hofften in der Nacht einen großen Wels zu fangen. Leider ging ihr Wunsch nicht in Erfüllung.
Heike hatte inzwischen die Holzkohle im Grill angezündet und nachdem alle Köder ausgebracht waren, grillte unser Grillmeister Thomas leckere selbstmarinierte Steaks. Dazu gab es Kartoffelsalat, Krautsalat, Fladenbrot, Tsaziki und verschiedene Grillsoßen. Gestärkt suchten wieder alle bei Einbruch der Dunkelheit ihre Angelplätze auf.
Um 23.30 Uhr wurde es bei den Jugendlichen am Steg laut. Rene Emontz hatte einen Wels gefangen. Es war zwar ein sehr kleiner, aber immerhin ein Wels, und auch der erste in seinem Angelleben! Das sollten die Erwachsenen erst einmal nachmachen!
Als der Fisch Schnur zog glaubten die Kids ein großer Aal hätte den Köder geschluckt. Daher schauten sie auch etwas verdutzt, als dieser „Aal“ plötzlich Barteln aufwies.
Danach legten sie sich bis auf Dennis alle zum Schlafen in die Betten der Hütte. Uschi, die sich abends trotz der lauten Musik schon recht früh schlafen gelegt hatte, war morgens als erste wach. Um 5 Uhr hatte sie schon den ersten Kaffee gekocht und sich eine Tasse eingegossen. Mit dem Kaffee ging sie an ihren Angelplatz, wo sie die herrliche morgendliche Ruhe genoss. Plötzlich hörte sie zwei Fischreiher schreien. Immer wieder flogen sie mit lautem Geschrei über das Wasser. Dann waren sie auf einmal still. Stattdessen hörte Uschi plötzlich Heike nach Thomas rufen. „Thomas, komm schnell und hilf mir!“ Uschi ging zu Heike und fragte, was denn los sei. Aufgeregt antwortete sie: „Guck dir das mal an! Ein Fischreiher hat sich meinen Köderfisch geschnappt und ist dann durch die Schnüre geschwommen. Ich krieg ihn nicht frei.“ Tatsächlich lag wenige Meter vor ihr im Wasser ein Fischreiher. Um seine Flügel waren Angelschnüre gewickelt. „Du musst ihn zum Ufer drillen und ihn dann keschern, damit wir die Schnüre losmachen können“, antwortete Uschi. „Was meinst du, was ich gemacht habe. Der war fast am anderen Ende des Teiches. Ich habe ihn schon bis hierher gedrillt. Jetzt kann ich nicht mehr“. Uschi nahm Heikes Rute und versuchte ebenfalls den Fischreiher näher ans Ufer zu bekommen. Nur Zentimeterweise klappte es. Thomas, der inzwischen zu den beiden gestoßen war, fand die Sache recht lustig und sagte lachend zu Heike: „Kannst du denn nicht wie andere auch Fische fangen? Muss es denn unbedingt ein Fischreiher sein?“ Heike fand die Frage gar nicht komisch und schimpfte: „Was muss der auch nach meinem Köderfisch tauchen! Ich habe erst gar nicht gewusst was los ist, als plötzlich fast die ganze Schnur von der Rolle gezogen wurde. Dann sah ich, dass sich ein Fischreiher in meiner Schnur verfangen hatte. Ich habe ihn vom anderen Ufer bis hierher gedrillt. Jetzt kann ich nicht mehr!“ Endlich hatte Uschi ihn direkt bis an den Angelsteg gedrillt. Sie bat Thomas einen Kescher zu nehmen und den Vogel aus dem Wasser zu heben. Der bekam jedoch plötzlich Panik und sprang aus dem Wasser. Er landete auf dem Steg bei Dennis, wo er ängstlich sitzen blieb. „Thomas, hol den Kescher und pack dir den Reiher. Wir müssen ihn von den Schnüren befreien“, meinte Uschi aufgeregt. Thomas lachte immer noch über den komischen Fang, ging dann jedoch zu Dennis. Als Thomas den Angelschirm weg nahm um an den Reiher zu kommen, sah er, dass Dennis den Kopf und die Arme herunterhängend schlafend auf seiner Angelkiste saß. Diesen lustigen Anblick musste Uschi erst einmal fotografieren.
Als sie danach auf den Vogel zuging wollte dieser Reißaus nehmen. Dabei verfing er sich auch noch in den Schnüren von Dennis Angelrute. Durch den Lärm wachte Dennis auf, verlor das Gleichgewicht und fiel von seiner Angelkiste. Verstört schaute er um sich. „Nimm den Kescher und wirf ihn über den Fischreiher“, sagte Uschi zu ihm. Obwohl er noch nicht ganz wach war, tat Dennis was ihm geheißen wurde. Während Uschi so gut es ging die beiden Angelruten von Dennis entwirrte, hielt Dennis den Kescher über den Reiher. Dann ging es nicht anders, die Schnüre mussten durchschnitten werden, um den Fischreiher zu befreien. Nachdem das erledigt war verfing er sich mit seinen langen Krallen immer wieder in den Maschen des Keschers. Endlich konnte Dennis den Kescher unter ihm wegziehen und der Vogel war frei. Als er dies merkte wollte er sofort wegfliegen. Doch seine Flügel waren völlig durchnässt und so konnte er nur vom Steg aufs Ufer hüpfen. Dort blieb er einige Zeit sitzen, um erst einmal trocknen zu werden und sich zu erholen. Einige Zeit später flog er von dannen. Die anderen Kids hatten von der Rettungsaktion nichts mitbekommen, als sie gegen 8 Uhr nach und nach aus dem Bett kamen. Um 9.30 Uhr, beim Frühstück, wurde lebhaft über die nächtlichen und morgendlichen Erlebnisse berichtet. Bis zum Mittag fingen die Kids noch einige Weißfische, dann hieß es Sachen packen und die Hütte aufgeräumt zu verlassen.
Jannik wurde gegen 11 Uhr von seiner Mutter abgeholt. Gegen 13.30 Uhr kam Andreas um Christian, Rene und Kevin nach Hause zu bringen. Er machte von der Anglergruppe noch ein paar Fotos, dann verabschiedeten sie sich. Eine halbe Stunde später verließen auch Heike, Achim, Uschi und Thomas zusammen mit Dennis, der auf seine Verwandten wartete, die Hütte.
Weitere Fotos vom Jugendangeln gibt es unter Fotos 2006
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