Rückblick auf die Jugendarbeit 2008 Teil 2
Rückblick auf die Jugendarbeit 2008 Teil 1 Teil 3
Jugendangeln am Hücker Moor vom 11. bis 13. Juli 2008
Auf das Angeln am Hücker Moor freuten sich in diesem Jahr fünf Jungangler. Mit dabei waren: Robert Schellhase, Jannik Schlüer, Yassin Jebahi, Andreas Borgis, Niklas Hansjürgens und sein Vater Günther, der Jugendwart Torsten Husemann, der 1. Vorsitzende Thomas Stahlsmeier, der 2. Vorsitzende Achim Kluck und die Schriftführerin Uschi Kluck. Bis auf Thorsten, der aus persönlichen Gründen erst gegen 19 Uhr kommen konnte, waren alle pünktlich um 14 Uhr „zur Stelle“. Thomas war am Vormittag angereist und hatte schon die Verpflegung und seine Angelsachen mit der Schubkarre und dem Boot zur Hütte gebracht. Als Günther und Niklas eintrafen, verstauten auch sie ihre Sachen im Boot um es zur Halbinsel zu rudern. Für Günther war es das erste Mal, dass er ein Ruderboot steuern sollte. Aber nach kleinen anfänglichen Schwierigkeiten steuerte er das Boot perfekt zur Anlegestelle.
Robert, Jannik, Yassin und Andreas bauten ihre Angelruten auf dem breiten Steg auf, während Niklas – der Jüngste der Gruppe – bei seinem Vater blieb. Thomas, Achim und Uschi hatten ihre Angelplätze mit Blick auf die Gaststätte „Moorstübchen“.
Bis auf Uschi, die ihre Liege in der Vereinshütte aufgestellt hatte, schliefen alle in Zelten, die rund um die Angelplätze aufgebaut waren. Tagsüber bissen fast nur Rotfedern, Brassen und einige Barsche. Alle warteten gespannt, ob und wenn ja, was sich in der Nacht tun würde.
Einige der Jugendlichen versuchten zwischendurch ihr Glück mit der Spinnrute. Als sie merkten, dass es vergebliche Mühe war und auch die Fläche zum Abfischen viel zu klein war, legten sie ihre Naturköder auf Grund.
Thomas hatte schon einen Tag vorher die nötigen Lebensmittel eingekauft und übernahm auch dieses Mal das Amt des „Grillmeisters“. Da wir noch mit einem Regenschauer rechnen mußten, aßen alle zusammen in der Vereinshütte.
Nach dem Essen brachten auch die Kids ihre Angelköder mit dem Boot an eine Stelle raus, die sie durch Werfen nicht erreichen konnten. Sie hofften wohl, je weiter der Köder draußen sei, je eher ginge ihnen ein kapitaler Fisch an den Haken.
Thomas und Achim hatten sich – wie schon die Jahre zuvor - vorgenommen einen großen Wels zu fangen. Dazu brachten sie auch dieses Mal nach dem Abendessen wieder ihre Tauwurmbündel mit dem Boot hinaus. Doch es bissen weiterhin nur Weißfische. Nur Thomas konnte einen kleinen Aal von ca. 45 cm landen. Da die Temperatur an diesem Abend doch recht angenehm war, saßen wir noch bis weit nach Mitternacht zusammen. So gegen 2.30 Uhr war dann auch der letzte Angelfreak in seinem Zelt verschwunden.
Am anderen Morgen war Uschi die erste, die wach wurde. Nachdem sie eine Kanne Kaffee gekocht und sich eine Tasse eingeschüttet hatte, ging sie damit an ihren Angelplatz. Plötzlich ertönte rechts von ihr, dort wo die Jugendlichen angelten, ein elektronischer Bissanzeiger. Es dauerte eine ganze Weile bis der erste Jugendliche davon erwachte und nachschaute. Als er sah wessen Rute gemeint war, rief er laut: „Robert, steh auf. Du hast einen Fisch dran!“ Doch Robert rührte sich nicht. Noch einmal wurde nach ihm gerufen. Inzwischen war Uschi von ihrem Platz aufgestanden um die Kamera zu holen. Dabei kam sie am Zelt von Robert vorbei und meinte: „Nun steh endlich auf. Du bist hier schließlich zum Angeln hingekommen. Jetzt hast du einen Fisch dran. Also kümmere dich auch darum!“ Die Worte kamen wohl etwas lauter als üblich heraus. Jedenfalls wirkte der „Anschnauzer“. Robert öffnete den Reißverschluß seines Zeltes und ging etwas taumelnd zu seiner Rute. Schlaftrunken nahm er sie hoch und drillte den Fisch zum Ufer. Inzwischen waren auch die anderen beiden Jungangler wach geworden und waren gespannt, um welchen Räuber es sich wohl handeln würde. Dass es ein Raubfisch sein würde, war klar, hatte der Fisch doch auf einen Köderfisch gebissen . Als der Räuber in der Nähe des Ufers war und Robert erkannte, dass es sich um einen Hecht handelte, war er schlagartig wach. Er kescherte den 58 cm langen Hecht und hielt ihn dann stolz in Uschis Kamera.
Eine halbe Stunde später, es war inzwischen schon 8.30 Uhr, biss ein weiterer Hecht. Dieses Mal hatte sich der Fisch jedoch nicht den Köderfisch sondern die blau-weiße Pose von Torsten geschnappt. Er biss mit aller Wucht zu, so dass sie zerbrach und in seinem Maul stecken blieb. Torsten drillte den unersättlichen Räuber zum Ufer, befreite ihn von seiner ungewöhnlichen Beute und setzte ihn, nachdem er fotografiert war, vorsichtig wieder ins Wasser.
Beim Frühstück waren die beiden Hechtfänge natürlich Thema Nummer Eins! Da Robert seinen Hecht behalten und mitnehmen wollte mußte er ihn nun ausnehmen. Als Torsten hörte, dass Robert den Fisch filetiert haben wollte, nahm er ihm die Arbeit ab. Gespannt schaute ihm Robert dabei zu. Anschließend trug er die Filets stolz in den Gefrierschrank.
Bis 10 Uhr bissen einige Weißfische auf Maden und Würmer, dann tat sich ein paar Stunden lang absolut nichts mehr und mancher Teilnehmer nutzte die Beisflaute für ein kleines Mittagsschläfchen. Achim schaute sich etwas gelangweilt um und entdeckte auf einem Köderfischeimer eine Raupe mit 4 auffälligen gelben Büscheln auf dem Rücken. Wie er später erfuhr, handelte sich um die Raupe eines Schlehen-Bürstenspinners (lat.: Orgyia antiqua).
Wie auch in den vergangenen Jahren tummelten sich wieder tausende von kleinen roten Ameisen auf dem Moorboden der Halbinsel. Wer keine Gummistiefel an hatte, lief Gefahr Bekanntschaft mit den bissigen Kerlchen zu machen. So konnte man Niklas des Öfteren beobachten, wie er seine juckenden Beine vom Boot aus (der einzigen Ameisenfreien Stelle) zum Kühlen ins Wasser tauchte. Auch Uschi verspürte des Öfteren ein Kribbeln an ihren Beinen und wenig später an mehreren Stellen ein furchtbares Brennen. Sofort war ihr klar was passiert war: Die Ameisen hatten sie attackiert! Kurz danach waren die Stellen feuerrot und es bildeten sich Pusteln. Aber was tut man nicht alles um einen kapitalen Fisch zu fangen. Auf dem Hücker Moor paddeln bei schönem Wetter sehr viele Gäste mit Mietbooten herum. Mehrmals mussten wir sie auf die im Wasser liegenden Angelschnüre aufmerksam machen. Auch viele Wasservögel sind dort anzutreffen. Neben Enten, Gänsen und Schwänen tummeln sich auch Haubentaucher auf und unter Wasser.
Unser Angelkollege Günther war zusammen mit seinem Sohn Niklas mit dem Boot rausgefahren um ein paar Fotos von uns bzw. unseren Angelstellen zu machen, als gerade ein Malheur passierte: Ein Haubentaucher war mit seinem Fuß an den Haken eines Köders gelangt und versuchte sich nun davon zu befreien, was ihm jedoch nicht gelang. Auch gelang es nicht den Wasservogel ans Ufer zu drillen. Geistesgegenwärtig fuhr Günther mit dem Boot zu dem Tier hin und befreite es von dem Angelhaken.
Gegen Abend zündete Thomas erneut den Grill an und legte Bratwürstchen und Fleisch darauf. Weil es angenehm warm war aßen wir dieses Mal draußen. Sofort nach dem Tischabräumen und Abwasch saßen alle wieder an ihren Angelplätzen.
Zwei der Kids fuhren mit dem Boot auf den Teich hinaus um ihre Angelköder, diesmal waren es Boilies, auszubringen. Die Stelle lag ca. 100 m von ihrem Angelplatz entfernt. Gegen Mitternacht lagen alle im tiefen Schlaf. Es war kurz vor 3 Uhr als ein elektronischer Bissanzeiger sich bemerkbar machte. Bis auf Achim, der davon aufgewacht war, hatte keiner davon etwas mitbekommen. Nach einer Minute war es plötzlich wieder still. Achim drehte sich auf die andere Seite und wollte weiterschlafen als der Bissanzeiger erneut durch die Stille dröhnte. Nun waren auch die Kids aufgewacht. Achim zog sich seine Stiefel an und eilte zum Steg. Dort hatte Jannik seine Karpfenrute mit dem Boilie als Köder gerade in die Hand genommen und begann zu drillen. Aber er war sich nicht sicher, ob er einen Fisch am Haken hatte, denn es waren sicherlich fast 150 Meter Schnur im Wasser. Erst kurz vor dem Steg sahen wir den Fisch im Schein unserer Kopflampen. Ein gewaltiger Schuppenkarpfen kam an die Oberfläche. Einer der Kids griff zum Kescher und machte einen entscheidenden Fehler: Er hob den Kescher an, anstatt ihn am Stiel hochzuziehen. Achim rief ihm noch zu „nicht anheben“, aber da war es auch schon geschehen, der Kescher war gebrochen. Trotzdem gelang es uns den Karpfen an Land zu heben. Dort machte er einen riesen Radau und wollte zurück in sein Element. Inzwischen war auch Günther von dem Krach wach geworden und zum Steg geeilt. Yassin hatte unterdessen eine Waage geholt. Alle staunten nicht schlecht, als der Zeiger der Waage bei 20 Pfund stehen blieb. Gemeinsam befreiten sie den Karpfen dann aus dem Keschernetz, schnell machte Achim noch ein Foto und dann setzte Jannik den Fisch wieder behutsam zurück ins Wasser.
Nach dieser Aufregung in der Nacht schliefen die Kids etwas länger als sonst.
Es dauerte auch einige Zeit bis alle noch recht müde zum Frühstück erschienen. Hier am Frühstückstisch war der Karpfendrill natürlich Gesprächthema Nummer eins. So gegen 10 Uhr packten dann alle ihre Sachen zusammen und dann ging es ans Aufräumen und Saubermachen.
Gegen 13.00 Uhr machten sich dann alle auf den Heimweg.
Obwohl nicht jeder einen kapitalen Fisch gefangen hatte waren doch alle zufrieden und freuten sich schon auf das Angeln in Detmold, dass in 4 Wochen vom 08. bis 10.08.2008 stattfindet.
Rückblick auf die Jugendarbeit 2008 Teil 3
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