Wildcamper hinterlassen Müll gleich tonnenweise
„Wildcamper hinterlassen Müll gleich tonnenweise“
- Angelsportverein Dalbke verärgert -
Schloß Holte – Stukenbrock (bs.)
„Obwohl das Baden, Campen, Grillen und Lagern verboten ist, ab einer Temperatur von plus 20 Grad gibt es hier kein Halten mehr. Hundert von Campern, Wildbadenden und Schwarzangler kommen mit Sack und Pack.“ Ursula Kluck vom Angelsportverein (ASV) Dalbke ärgert sich tagtäglich schwarz, wenn sie mit ihrem Mann an das gepachtete Angelgewässer an der Hövelrieger Straße kommt, das sie als „Sennesee“ bezeichnet. Partys mit Lagerfeuer, Angeln, Baden und Grillen könnten trotz der vielen Kontrollgänge der Fischereiaufseher der Dalbker Vereins und diverser Hinweisschilder nicht eingedämmt werden. Die Schriftführerin des ASV: „Was von den üblen Zeitgenossen zurückbleibt, sind tonnenweise Müll, wie zerbrochene Flaschen, Lebensmittelreste, Folien, Dosen, Einwegspritzen, zerrissene Handtücher, Zeitungen, abgehackte Baumstämme, leicht angebrannt und vieles mehr.“ Manche Leute machen selbst vor dem eingezäunten Vereinshaus nicht Halt. Entweder würden sie vom gegenüberliegenden Ufer aus durch den See schwimmen, um dann den Steg am Haus als Sprungbrett zu benutzen, oder sie klettern einfach über den hohen Zaun und sonnten sich auf der Terrasse des Vereinshauses. Kluck: „Dass sie damit Hausfriedensbruch begehen, kommt ihnen gar nicht in den Sinn.“ Was sie besonders aufregt, sind die faulen und oft sehr dreisten Ausreden der Wildcamper, wenn sie auf die Verbote hingewiesen werden. Sie hätten kein Schild gesehen. Das seien sie nicht gewesen, sind da noch relativ harmlos. Kluck: „Die sagen mir doch glatt ins Gesicht, ‚ich werde mich ja wohl mal kurz abkühlen dürfen’, oder auf den Müll angesprochen, ‚dann stellen sie doch Container auf’.“ Einige seien sogar so dreist und sonnten sich im extra ausgewiesenen und durch Schilder gekennzeichneten Laichschongebiet, wo auch seltene Vogelarten ihre Brutplätze hätten. Auch der Bereich am anderen Ende des Sees, auf dem Spaziergänger und Angler ihre Wagen abstellten, werde als Müllhalde genutzt: „Vor einigen Tagen wurden dort halbvolle Kanister mit Wandfarben, Malerhose und –jacke, eine Friteuse hingeworfen“. Sogar ein Fernseher sei kürzlich im Uferbereich „abgestellt“ worden. Bei den „Grillfesten“ am See gelangen ihrer Meinung nach durch das Reinigen der Grillgeräte große Menge an Ruß und verbrauchten Fetten in das Gewässer. Zahlreiche Schadstoffe würden auch durch verwendete Sonnenschutzmittel ins Wasser gelangen. Der Angelsportverein Dalbke hat jetzt gehandelt: Ab sofort ist ständig ein Fischereiaufseher präsent. Kluck: „Wird jemand am oder im Wasser gesichtet, wird sofort die Polizei gerufen und Strafanzeige erstattet.“ In der Stadt Schloß Holte – Stukenbrock ist der Name „Sennesee“ für den ersten Baggersee links an der Hövelrieger Straße zwar neu, das Problem mit den Wildcampern jedoch bekannt. Gestern wurde vom Bauhof eine Mulde angeliefert. Die Angelfreunde brauchten den aufgesammelten Müll also nicht mehr mit nach Hause nehmen…
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Ursula Kluck zeigt die Malerjacke, die einfach ins Gebüsch am See geworfen wurde. Friteuse und Fernseher waren auch „Fundsachen“. Foto: Achim Kluck
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Zerbrochene Flaschen, Lebensmittelreste, Dosen, Einwegspritzen, Zeitungen, Handtücher – die Hinterlassenschaften sind vielfältig. Foto: Achim Kluck
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Ab 20 Grad Celsius aufwärts kommen die Wildbader an den Baggersee an der Hövelrieger Straße. Mit Sack und Pack lassen sie sich nieder. Verbotsschilder ignorieren sie geflissentlich. Sie sonnen sich sogar auf der Vereinshaus-Terrasse, steigen einfach über den hohen Zaun und haben überhaupt kein Unrechtsbewusstsein, wenn sie auf ihr unmögliches Verhalten angesprochen werden. Foto: Achim Kluck
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