Bachforelle
Lateinischer Name: Salmo trutta f. fario L. Weitere Namen: Bergforelle, Steinforelle
Merkmale: Die Bachforelle wird 20-40 cm, max. 50 cm lang. Sie kann bis zu 9 kg wiegen. Der Körper der Bachforelle ist langgestreckt, seitlich abgeflacht und hat einen hohen Schwanzstiel. Je nach Lebensraum liegt der Rücken höher oder tiefer. Bei den Jungtieren ist der Hinterrand der Schwanzflosse eingebuchtet, bei den älteren Tieren hingegen gerade. Zwischen Rücken- und Schwanzflosse befindet sich eine Fettflosse. Entlang der Seitenlinie liegen 110-120 kleine Schuppen, zwischen Fettflosse und Seitenlinie 14-19 (meist 16). Die Farbe der Bachforelle variiert je nach Standort stark von grünlich bis bräunlich. Auf den Flanken befinden sich dunkle, unterhalb der Seitenlinie rote, hell umrandete Flecken. Die Fettflosse ist hell gefärbt und hat rote Tupfen. Die Jungtiere besitzen außerdem 6-9 dunkle Querbinden. Ökologische Ansprüche: Ein guter Forellenbach zeichnet sich durch eine Vielzahl unterschiedlicher Habitate aus: tiefe Kolke und Gumpen für große Forellen, unterspülte Wurzeln und Sträucher für 1-2 sömmrige Tiere sowie flache Bachabschnitte mit überhängenden Uferpflanzen oder reichen Unterwasserpflanzenbeständen als Aufwuchsplätze für die Brut. Weiterhin muß das Bachsystem in linearer Richtung durchgängig sein, da die Bachforelle zur Laichzeit (November-Dezember) kleinere und kleinste Nebenbäche aufsucht, um hier auf sandig-kiesigen, schnell durchströmten Flachwasserbereichen abzulaichen. Hier schlägt das Weibchen eine Laichgrube von 15-30 cm Tiefe. Die Eier (ca. 1.500-2.000/kg; 4,5-5,8 mm Durchmesser) werden abgelegt, besamt und wieder mit Kies bedeckt. Die Elterntiere wandern anschließend in ihre Reviere zurück. Die Nahrung der Forelle besteht vorwiegend aus Krebsen, Würmern, Schnecken und Insekten (Fliegenfischerei!) und gelegentlich aus kleineren Fischen. Bei entsprechendem Nahrungsangebot und größeren Wassertiefen können Bachforellen Gewichte bis zu 9 kg erreichen. In einem typischen Forellenbach kommen neben der Bachforelle noch die Koppe und das Bachneunauge vor. Das Auftreten all dieser drei Arten spricht für ökologisch noch intakte Gewässer. Vorkommen: Die Verbreitung der Bachforelle erstreckt sich über ganz Mitteleuropa von Spanien bis Skandinavien. Außerdem kommt sie in Island, Nordafrika und im Kaukasus vor. Die Bachforelle ist ein Standfisch von klaren, kühlen, sauerstoffreichen und schnell fließenden Bächen des Mittelgebirges und der Ebene (Quellregion und Oberläufe der Gewässer). Sie ist der Leitfisch der nach ihr benannten Forellenregion. Sie ist standorttreu, ausgesprochen revierbildend und auf Versteckmöglichkeiten angewiesen. Die Bachforelle war früher in NRW in allen entsprechenden Bächen des Mittelgebirges häufig vertreten. In der Ebene des Münsterlandes fehlte die Bachforelle. Einer 1991 erstellten Verbreitungskarte liegen insgesamt 1.631 Fundortangaben zugrunde. Der Verbreitungsschwerpunkt liegt naturgemäß in den kleineren Bächen der Eifel des Bergischen-, Sauer- und Siegerlandes sowie des Teutoburger Waldes. Bei den Befischungen wurden teilweise Bestände mit normalem Altersaufbau festgestellt. Trotz der häufigen Verbreitung der Bachforelle darf nicht übersehen werden, dass über 90% aller Bestände durch Besatzmaßnahmen gestützt werden (Pflichtbesatz in den Pachtverträgen!). Gefährdung und Schutz in NRW: Die Bachforelle zählt zu den gefährdeten Arten.
Quelle: Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes NRW Foto: Mit freundlicher Genehmigung der Fachberatung für Fischerei Bezirk Oberfranken, Herr Dr. Schadt
|