Nase
Lateinischer Name: Chondrostoma nasus L. Weitere Namen: Näsling, Schwarzbauch, Blaunase
Merkmale: Die Nase wird 30-40 cm, max. bis 50 cm lang. Am Körper der Nase fällt die weit vorragende, stumpfe Schnauze auf. Die quer verlaufende Mundspalte ist unterständig und hat eine scharfkantige, hornige Unterlippe. Die Rückenflosse hat 12, die Afterflosse 13-14 Strahlen. 55-62 mittelgroße Schuppen liegen entlang der Seitenlinie. Der Rücken hat eine graublaue bis graugrüne Farbe und glänzt metallisch. Die Flanken sind silberglänzend. Der gelblichweiße Bauch zeigt zur Laichzeit einen rötlichen Schimmer. Brust- und Bauchflossen sowie die Afterflosse sind gelblichrot bis violett gefärbt. Ökologische Ansprüche: Die Nase ist ein gesellig lebender Grundfisch in schnell fließenden Gewässern mit Sand- und Kiesgrund (Äschen- und Barbenregion). Hier schabt sie mit Hilfe ihrer hornigen Unterlippe den Aufwuchs (sowie die darin lebenden Kleintiere) vom Bodensubstrat (Kies, Steine etc.) ab. Während der Fressperiode sucht die Nase oft schwarmweise andere Weideplätze auf. Zur Laichzeit (März - Mai) ziehen die Fische in großen Schwärmen flussaufwärts oder dringen in geeignete Nebenbäche ein, um über flachen, kiesigen Bereichen abzulaichen. Hier werden unter heftigen Paarungsspielen die ca. 1,5 mm großen Eier (20.000 - 100.000/Weibchen) am Kies angeklebt. Anschließend wandern die Elterntiere wieder in ihre angestammten Reviere zurück. Vorkommen: Die Nase kommt in weiten Teilen Mittel- und Osteuropas, besonders häufig aber im Rhein- und Donaugebiet vor. Sie fehlt in Skandinavien, Großbritannien, Irland, Italien, Südfrankreich sowie auf der Pyrenäenhalbinsel. Die Nase war früher in allen Äschen- und Barbenregionen unserer Fließgewässer weit verbreitet. In den kleineren Flüssen des Mittelgebirges und im Münsterland fehlte die Art. Gute Bestände fanden sich im Rhein (oberhalb Raum Köln) und in der Unteren Sieg. In der Lippe sowie in der Weser wurden Nasen nur vereinzelt gefunden. Alle Bestände waren selbstreproduzierend. Gefährdung und Schutz in NRW: Die Nase zählt in Nordrhein-Westfalen zu den stark gefährdeten Arten. Die Ursachen liegen in schlechter Wasserqualität und zahlreichen Wehren ohne Fischaufstiege, die die Laichwanderung verhindern. Für die Nase besteht ein gesetzlich vorgeschriebenes Mindestmaß von 30 cm sowie eine Artenschonzeit vom l. März bis zum 30. April einschließlich.
Quelle: Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes NRW Foto: Mit freundlicher Genehmigung der Fachberatung für Fischerei Bezirk Oberfranken, Herr Dr. Schadt
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