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Schleie

Lateinischer Name: Tinca tinca L.
Weitere Namen: Schlüpfling, Schuster


Merkmale:
Die Schleie wird 20-30 cm, max. bis 60 cm lang. Sie kann ein Gewicht von 6-8 kg erreichen. Die Schleie hat einen gedrungenen, kräftigen Körper mit hohem Schwanzstiel. Die Rückenflosse hat 12-13, die Afterflosse  9-11 Strahlen; alle Flossen sind abgerundet. Die Männchen haben verlängerte Bauchflossen, deren 2. Strahl verdickt ist. Die Schwanzflosse ist nur schwach eingebuchtet. Die Schleie besitzt 95-100 Schuppen entlang der Seitenlinie. Sie sind sehr klein und liegen tief in der Oberhaut. Der Rücken ist meist dunkelgrün oder -braun; die Flanken sind heller und haben einen Messingglanz. Der Bauch ist gelblichweiß.
Ökologische Ansprüche:
Die Schleie bewohnt langsam fließende, weichgründige Gewässer (Brassenregion) sowie flache, warme und krautreiche Seen (Hecht-Schleisee). Hier hält sie sich tagsüber am Grund zwischen dichten Pflanzenbeständen auf und wird erst in der Dämmerung aktiv. Als äußerst anpassungsfähige (euryöke) Art verträgt sie sowohl niedrigste Sauerstoffgehalte als auch hohe pH-Werte. Die Schleie ernährt sich vorwiegend von kleinen bodenlebenden Wirbellosen (Insektenlarven, Schnecken, Muscheln) sowie gelegentlich auch von Pflanzen.
Die Laichzeit fällt in die Monate Mai - Juli bei einer Wassertemperatur von 18 - 20 ° C. Die Fische schließen sich vorher zu Schwärmen zusammen und suchen flache, durchsonnte Uferbereiche mit dichtem Unterwasserpflanzenbewuchs auf. Hier werden die ca. 0,8 -1 mm großen, klebrigen Eier (300.000 - 900.000/Weibchen) abgelegt. Die Eiablage erfolgt portionsweise im Abstand von 2 Wochen und kann sich über 2 Monate erstrecken.
Vorkommen:
Die Schleie ist im größten Teil Europas mit Ausnahme von Griechenland, Nordirland und Nordskandinavien verbreitet. Sie kommt auch im Brackwasser und in den Alpen bis zu 1.600 m über NN vor.
Die Schleie war früher in NRW in den Brassenregionen der Fließgewässer weit verbreitet. Im Rhein war sie auf die Altarme beschränkt, im Mittelgebirge kam sie nur vereinzelt vor. Naturgemäß ist die Schleie in den Mittel- und Unterläufen der Flüsse häufiger zu finden.
Gefährdung und Schutz in NRW:
Infolge von Besatzmaßnahmen ist die Schleie mittlerweile häufig. Aufgrund der Tatsache, dass die Schleie ein phytophiler Laicher ist (legt ihren Laich an Wasserpflanzen ab), ist zu bezweifeln, dass sie in den Fließgewässern des Landes optimale Bedingungen antrifft. Deswegen wurde sie für einige Naturräume auf die Vorwarnliste gesetzt.
Nach § 3 der Landesfischereiordnung hat die Schleie ein Mindestmaß von 20 cm.

Quelle: Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes NRW
Fotos: Mit freundlicher Genehmigung der Fachberatung für Fischerei Bezirk Oberfranken, Herr Dr. Schadt

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