Barbe
Lateinischer Name: Barbus barbus L. Weitere Namen: Flußbarbe, Pigge, Schnutenhecht
Merkmale: Die Barbe wird 30-50 cm, max. 1 m lang. Sie kann ein Gewicht bis zu 12 kg erreichen. Die Barbe hat einen langgestreckten, schlanken Körper. Auffallend ist die fast gerade Bauchlinie und der nur wenig gewölbte Rücken. Die Schnauze ist rüsselartig verlängert und zeigt ein unterständiges Maul mit wulstigen Lippen und Bartfäden an den Oberlippen. Die Rückenflosse hat 11-12 Strahlen, von denen der längste verknöchert und am Hinterrand gesägt ist. Die Afterflosse hat 8 Strahlen. Die Schwanzflosse ist eingeschnitten. Entlang der Seitenlinie liegen 55-65 mittelgroße Schuppen. Je nach Aufenthaltsort kann die Farbe stark variieren. Der Rücken ist meist braun bis graugrün gefärbt. Die Flanken sind heller und glänzen goldfarben. Der Bauch ist weiß und schimmert oft rötlich. Die Grundfärbung der Flossen ist grünlichgrau; Brust- und Bauchflossen, Afterflosse sowie der Unterlappen der Schwanzflosse sind zusätzlich rötlich gefärbt. Bei der Barbe kommen Goldvarianten vor (Goldbarbe). Ökologische Ansprüche: Die Barbe lebt als geselliger Grundfisch in größeren, klaren Fließgewässern mit stärkerer Strömung und sandig-kiesigem Bodensubstrat. Sie ist der Leitfisch der nach ihr benannten Barbenregion (Mittellauf der Fließgewässer). Sie wandert allerdings auch in die Äschen- oder Brassenregion ein. Tagsüber hält sich die Barbe in Gruppen (bis zu einigen hundert Tieren) hinter Wehren, Brückenpfeilern sowie in tiefen Kolken auf, um bei Einbruch der Dämmerung den Flussgrund "abzuweiden" (Bodentiere, Pflanzen, Kleinfische). Barben können Maximalgrößen bis zu 1 m Länge und 10-12 kg Gewicht erreichen. Zur Laichzeit (Mai-Juli) ziehen die Barben in großen Schwärmen flussaufwärts, um ihre in der Äschenregion gelegenen Laichgebiete (Kieslaicher) aufzusuchen. Die Eier (ca. 3.000-9.000/Weibchen) werden in Etappen abgegeben und bleiben zwischen den Lücken des Laichsubstrates liegen. Nach der Vermehrung wandern die Elterntiere in ihre angestammten Wohnbereiche zurück. Vorkommen: Außer in Irland, Schottland, Dänemark und Skandinavien kommt die Barbe in fast ganz West- und Mitteleuropa vor. Die Barbe war früher in den Mittelläufen der größeren Flüsse (Mittelrhein bis Köln, Sieg, Wupper, Ruhr, Rur, Lippe, Ems und Weser) häufig vertreten.1991 lagen für NRW insgesamt 93 Nachweise der Barbe vor. Hieraus sind die Ausdehnungen der Barbenregionen von Rhein, Sieg, Lippe, Ruhr, Ems und Weser ersichtlich. Es handelt sich fast ausschließlich um stabile Populationen. Gefährdung und Schutz in NRW: Die Barbe zählt zu den gefährdeten Fischarten. Gründe für den stellenweisen Bestandsrückgang sind die frühere starke Gewässerverschmutzung und der Bau von Wehren, der die Fische von ihren Laichgründen abschnitt. Für die Barbe gilt ein Mindestmaß von 35 cm und eine Artenschonzeit vom 15. Mai-15. Juni einschließlich. Durch den Umbau der Siegwehre mit funktionierenden Fischpässen sowie dem Umbau des geplanten Aggerwehres wird sich die Bestandssituation z.b. im Sieggebiet noch weiter verbessern.
Quelle: Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes NRW Foto: Mit freundlicher Genehmigung der Fachberatung für Fischerei Bezirk Oberfranken, Herr Dr. Schadt
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