Der ASV Dalbke auf dem Emsfest 2004
Der Slogan des diesjährigen Emsfests in Schloß Holte-Stukenbrock hieß: „Von der Quelle bis zur Mündung“. Schloss Holte-Stukenbrock hatte gerufen und viele Emsanrainer-Kommunen waren am 8. und 9. Mai 2004 gekommen, um gemeinsam die Ems zu feiern. Es war das erste Emsfest überhaupt. Bei der Ems-Touristikbörse präsentierten sich die Emsanrainer und viele Vereine aus Schloss Holte-Stukenbrock. Dieses Möglichkeit wollten auch wir nutzen, um unseren Angelverein etwas bekannter zu machen. Es gab ein buntes und vielfältiges Programm, so zum Beispiel eine Orchideentaufe, eine Magic-Show des Safari-Parks Stukenbrock, ein Auftritt der Tanzgruppe der Realschule aus Schloss Holte-Stukenbrock, ein Torwandschießen uvm. Einige unserer Vereinsmitglieder hatten sich schon lange vorher Gedanken gemacht, um die Idee in die Tat umzusetzen. Eine Woche vorher trafen wir uns und beratschlagten, wie wir uns am besten präsentieren könnten. Es sollte nicht nur für Erwachsene sondern auch für Kinder interessant sein. Wir haben zwar eine starke Jugendgruppe, aber weitere Kinder und Jugendliche sind uns immer willkommen. Ein Castingmeister vom ASV Leopoldshöhe und auch ein Fliegenfischer vom LFV Westfalen versprachen zu kommen. Letzterer verstarb leider einen Tag vor dem Emsfest. Essen und Trinkwaren durften wir nicht verkaufen, das blieb dem Wirt vom Hotel „Zur Post“ aus Stukenbrock vorbehalten, der die Gäste im Festzelt bewirtete. Lediglich ein paar Lachsschnittchen, sozusagen zum Probieren, durften wir anbieten. Unser Sportwart Arno Fliessner sorgte dafür, dass wir eine gute Unterstellmöglichkeit hatten. Zusammen mit unserem Vereinsvorsitzenden Thomas Stahlsmeier organisierte er alles. Beiden verdanken wir es auch, dass später alles so gut klappte. Damit wir auch äußerlich als Vereinsmitglieder zu erkennen waren, besorgte uns Arno noch schwarze T-Shirts und Kappen mit der Aufschrift „ASV Dalbke“. Wer mochte, konnte sie schon am Emsfest tragen. Einen Tag vor dem Emsfest glaubten wir schon, dass es ins Wasser fallen würde – es regnete den ganzen Tag ununterbrochen. Doch als wir uns am Samstagmorgen um 9 Uhr zum Aufbauen unseres Standes trafen, war der Himmel zwar bedeckt und es wehte auch ein leichter Wind, aber es blieb den ganzen Tag über trocken. Petrus hatte ein Einsehen mit uns! Das Aufstellen des ersten, kleineren Pavillons dauerte ein wenig, mussten doch die vielen verschiedenen Stangen in die richtige Position gebracht werden, was ohne Gebrauchsanweisung nicht so einfach war. Doch nach einer halben Stunde probieren und umstecken hatten ihn Leo, Achim, Alfred, Didi und Wolfgang endlich aufgebaut. Auch die beiden Söhne von Wolfgang halfen kräftig mit. Für den 2. kleinen Pavillon brauchten wir dann nur noch ein paar Minuten. Zwischen beiden stellten wir einen weiteren, 9 m langen Pavillon auf. Auch das Zusammenstecken gestaltete sich zuerst ein wenig schwierig, aber dann klappte es doch. In dem großen Pavillon hatten wir Tische und Bänke für die Besucher hingestellt, die hoffentlich in Scharen kommen würden. Im linken kleineren Pavillon war ein Kühlschrank aufgestellt. Er war vollbepackt mit herrlich leckerem Lachsscheiben, die vom Vereinsmitglied Rüdiger Paul gespendet wurden. Mit dem Verkauf der Lachsschnitten wollten wir unsere Vereinskasse ein wenig aufzubessern. Für 3 Weißbrotscheibchen mit Lachs nahmen wir 1 Euro. Außerdem hatte unsere Schriftführerin Ursula Kluck noch 4 Kuchen gebacken, die nicht nur bei den Kindern guten Anklang fanden. Auch an frisch zubereiteten Kaffee fehlte es nicht. Bis zum Beginn des Festes legten alle kräftig Hand an. Nicht nur die Vereinsmitglieder waren anwesend, auch Marie Theres (Arno’s Frau), Bärbel (Thoma’s Frau), Gisela (Didi’s Frau) und deren Tochter halfen beim Broteschmieren, Kaffeekochen und Verkaufen mit. Am Nachmittag kam auch noch Heike Lindert dazu, so dass die Frauen ein Sextett bildeten.
Um 14 Uhr eröffnete der Bürgermeister von SHS das Emsfest. Es begann zuerst ein wenig schleppend. Vielleicht lag es daran, dass die Leute dem Wetter doch noch nicht so richtig trauten. Ein kleiner Nachteil für unseren Verein war, dass die Stände der Emsanrainer (als Städte waren z.B. Emden, Leer, Papenburg, Dörpen, Rhede, Lathen, Meppen, Lingen, Emsbüren, Rheine, Greven, Telgte und viele Städte aus dem Kreis Gütersloh vertreten) auf dem Pausenplatz des Gymnasiums standen, während unser Verein einen Rasenplatz hinter dem Gebäude zugewiesen bekommen hatte. Viele Besucher, die an unserem Stand vorbeikamen und die leckeren und vor allen Dingen preiswerten Lachsbrote sahen, meinten dann: „Schade, dass wir das nicht vorher gewusst haben. Jetzt haben wir schon eine Bratwurst an dem Stand um die Ecke gegessen.“ Unser Jugendwart Maik Geue hatte für die Kinder ein Planschbecken aufgebaut. Mit einem Stöckchen, an dem eine Schnur mit einem Haken hing, konnten sie zum ersten Mal ihr Anglerglück versuchen. Es war gar nicht so einfach einen Fisch, einen Frosch oder auch eine Ente an den Haken zu bekommen. Es war eine Freude den Kleinen zuschauen und ihre Ausdauer zu bewundern. Selbst die 2- und 3-Jährigen wollten es unbedingt probieren. Manche schafften nur mit Hilfe ihrer Eltern, etwas an den Haken zu bekommen. Aber wenn es ihnen endlich gelang, strahlten die kleinen Augen.
Der Castingmeister vom ASV Leopoldshöhe zeigte den Jungendlichen, wie sie mit einer Spinnrute, an der ein Bleigewicht von 7,5 g hing, werfen mussten, um das Ziel zu treffen. Für diese Sportart ist hohe Konzentration und gutes Sehvermögen Voraussetzung.
Für Angler und auch Nicht-Angler hatten wir Informationsmaterial bereit, dass sie kostenlos mitnehmen konnten. Außerdem verteilten wir einige ältere Ausgaben der Zeitschriften „Fisch & Fang“, „Angelwoche“ und „Blinker“. Auch eine CD-Rom mit Fischarten, Prüfungsfragen für den Fischereischein etc. konnten Interessierte mitnehmen. Zwei großen Schautafeln, die wir aufgestellt hatten, wiesen darauf hin, dass Angeln nicht nur Spaß macht, sondern auch Naturerlebnis, Gewässerschutz, Artenschutz, Gemeinschaft und auch Jugendarbeit ist. Unser Vereinskollege und Angelgerätefachhändler aus Oerlinghausen, Dirk Pentalski, kam mittags nach Ladenschluss ebenfalls auf den Festplatz. Er baute u.a. ein großes Zelt mit einer breiten Liege auf, auf der ein kuscheliger Schlafsack lag. Besonders die Karpfenangler warten oft von abends bis zum frühen Morgen, dass ein Fisch anbeißt. Auch Raubfische jagen überwiegend in der Dämmerung, d.h. bei Einbruch der Nacht oder im Morgengrauen. In diesen Fällen ist es angenehm, wenn man sich zwischendurch einmal ausruhen oder auch ein Stündchen schlafen kann und dabei einen Schutz über den Kopf hat. Ertönt das Aal-Glöckchen an der Rutenspitze oder piepst der elektronische Bissanzeiger, sind die Angler natürlich sofort wach und bei ihrer Rute.
Wie so ein elektronischer Bissanzeiger funktioniert wurde von Dirk P. ebenfalls vorgeführt. Weiter wurde ein Metallgestell (Rod Pod), in dem 3 Ruten gleichzeitig abgelegt werden können und das relativ einfach aufzustellen ist, gezeigt. Es ist zwar im Verhältnis zu den einzelnen Rutenständern erheblich teuerer, aber dafür hält es ein Anglerleben lang und bietet auch viel mehr Stellmöglichkeiten. Durch ein Gelenk lassen sich z.B. zwei Ruten hochstellen, die andere dagegen kann man waagerecht zum Wasser ausrichten. Da die Wege zum Wasser oft weit sind, hilft manchmal ein Wagen auf dem man alle Angelgeräte hinter sich herziehen kann. So einen hatte Dirk ebenfalls mitgebracht. Auch einen sogenannten „Karpfenstuhl“. Natürlich ist dieser Stuhl nicht nur Karpfenanglern vorenthalten. Auch andere „Weißfischjäger“ sitzen manchmal stundenlang auf einen Biss wartend am Wasser. Da sollte eine bequeme Sitzgelegenheit nicht fehlen. Unser Sportwart Arno Fliessner hatte an beiden Tagen viel zu tun. Er klärte die Besucher über das Angeln im Allgemein auf. Außerdem pries er unsere Lachschnittchen mit den Worten an: „Meine Damen und Herren, schauen Sie sich ruhig einmal um. Hier gibt nicht nur Informationsmaterial übers Angeln, nein, hier gibt es auch herrliche Lachsschnittchen. Für nur 1 €! Den Lachs habe ich heute morgen um 5 Uhr selber in der Ems bei Emden gefangen! Und zwar mit der langen Rute, die links von mir steht und an der der blaue Luftballon hängt (es handelte sich um eine 9 m Stellrute!). Und von den Biozwiebeln auf dem Lachs bekommen sie garantiert keinen Mundgeruch. Sie können Ihrer Frau hinterher ruhig einen Kuss geben! Liebe Besucher, Sie wissen ja: Wir Angler haben alle eine Eins in der Schule gehabt. Und zwar im Fach Latein. Das glauben Sie nicht? Sie haben sicher schon vom „Anglerlatein“ gehört. Das ist unsere Spezialität.“
Am Samstag gegen 19 Uhr endete der erste Tag der Veranstaltung. Wir brachten unsere Sachen in den Gängen des Gymnasiums unter. Anschließend gingen wir gemeinsam ins Festzelt, wo wir den Tag gemütlich ausklingen ließen. Vom Veranstalter hatten wir kostenlose Eintrittskarten bekommen. Im Festzelt spielten die „Emsperlen“ und bis Mitternacht floss reichlich Bier.
Am Sonntagmorgen begann das Fest schon um 10 Uhr. Zuerst waren nur wenige Besucher da, aber gegen Mittag kamen immer mehr. Das lag sicher auch am schönen Wetter. Außerdem war Muttertag und im Festzelt wurde ein „Muttertagsbrunch“ angeboten. Bis zum Nachmittag schien die Sonne, erst gegen Abend kamen ein paar Wolken und zwischendurch nieselte es auch einmal kurz.
Einige Besucher, die an unserem Stand vorbeikamen, fragten interessiert, was sie unter dem ASV Dalbke zu verstehen hätten. Als wir ihnen erklärten, dass die Abkürzung „ASV“ Angelsportverein bedeutet, waren sie überrascht zu hören, dass es in Dalbke/Sennestadt überhaupt einen Angelverein gab. Einige Leute hatten nicht gewusst, dass es einen Angelsportverein in ihrer näheren Umgebung gab. Besonders Interessierte fragten z.B. was der Eintritt in den Verein kosten würde, wie hoch der Jahresbeitrag wäre, welche Vereinsgewässer es gäbe und was man darin fangen könnte. Die Antwort, dass in den beiden Gewässern (Südstadtteich in der Sennestadt und der Sennesee bei Stukenbrock) nicht nur große Karpfen sondern auch Schleien, Rotaugen, Barsche, Hechte, Forellen, Aale und viele Weißfischarten wären, erstaunte sie doch ein wenig. Ein älterer Herr, der mit seiner Frau das Emsfest besuchte, erzählte, dass er vor vielen Jahren seinen Angelschein gemacht, aber nach dem Bau seines Hauses keine Zeit mehr gefunden hätte wieder einmal angeln zu gehen. Außerdem meinte er, er hätte wohl im Laufe der Jahre das Angeln verlernt. Auch wäre er inzwischen ja älter geworden. Wir konnten ihn beruhigen: Das Angeln verlernt man garantiert nicht! Die Gerätschaften und auch die Montagen haben sich zwar im Laufe der Jahre geändert und sicher auch verbessert, aber um einen Fisch an den Haken zu bekommen, brauch man vor allen Dingen Geduld und etwas Glück. Das Alter des Anglers spielte dabei üerhaupt keine Rolle. Außerdem, so erklärten wir ihm, hätten wir auch einige Leute in unserem Verein, die schon lange die 60 überschritten haben. Die Antwort machte ihm Mut selbst einmal wieder angeln zu gehen. Als wir am Sonntag um 18.30 Uhr unseren Stand abbauten, waren wir alle doch ganz schön geschafft. Zwei Tage fast ununterbrochen auf den Beinen zu stehen ist ganz schön anstrengend. Trotz allem sind wir glücklich dabei gewesen zu sein und unseren Verein etwas bekannter zu machen.
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