Der ASV Dalbke auf dem Pollhans Markt 2004
Freitag, den 15.10.04 bis Montag, den 18.10.04
Der ASV Dalbke auf dem Pollhans 2004
Als wir Mitte Juli in der Zeitung lasen, dass zum 350jährigen Bestehen des Pollhansmarktes im Rahmen der Eröffnung ein Umzug mit historischen Trachten und Uniformen geplant war, kamen einige Vereinsmitglieder auf die Idee, dass wir dort doch auch mitmachen könnten. Aber nicht nur beim Umzug sollte unser Verein vertreten sein.
Wenn schon, dann wollten wir auch gerne einen Stand auf dem Bauernmarkt bekommen. Nach einigen Gesprächen mit der Stadt Schloss Holte wurde uns das auch zugesagt. Die Freude darüber war natürlich sehr groß. Auch die Standplatzfrage war schnell geklärt, denn wir konnten von der Stadt ein Holzhäuschen mieten. An Ideen, wie wir beim Umzug auftreten wollten, mangelte es von Anfang an nicht. Doch sie zu realisieren ging nicht ganz ohne Schwierigkeiten ab. Bei einem Kostümverleih in der Umgebung war geplant für die männlichen Teilnehmer Fischerhemden und Holzschuhe zu mieten, was dann aber leider nicht klappte. So traten sie dann am Freitag, dem 15.10. beim Umzug in ihrer üblichen Angelkleidung auf. Die beiden Frauen (Heike und Uschi) zogen sich lange Bauernkleider an und marschierten hinter Günther, der das Vereinsschild trug, her. Heike schmiss Bonbons und Gummibärchen in die Zuschauermenge, Uschi hielt einen geräucherten Fisch in ihrer Hand. Meicel zog einen Bollerwagen, auf dem ein kleiner Räucherofen stand, hinter sich her. Dann folgten 4 Jungen aus unserer Jugendgruppe mit Kescher, Rute und Setzkescher. Um 17 Uhr ging es vom „Pollhans Brey’s“ durch die Straßen zum Kirmesplatz. Unser Verein marschierte als 4. Gruppe hinter der Kolpingfamilie, her.
Auf dem Kirmesplatz angekommen hielt der Bürgermeister eine kleine Ansprache, dann ging es ins Festzelt, wo für die Umzugsteilnehmer Freibier ausgeschenkt wurde.
Das Kirmesgeschehen war schon im vollem Gange und auch der Bauermarkt schon geöffnet. Rüdiger Paul und Arno Fliessner, die in ihren Fischerhemden mit rotem Halstuch und Holzschuhen an den Füßen wie echte Hamburger Fischmarktverkäufer aussahen, hatten neben dem Holzhäuschen einen vereinseigenen Räucherofen aufgestellt, in welchem die Forellen geräuchert wurden.
Bis die ersten Forellen verkauft werden konnten, verging natürlich eine geraume Zeit. Rüdiger P., der als Räuchermeister auftrat, gab sich alle Mühe den Fischen einen exzellenten Geschmack zukommen zu lassen, was ihm auch gelang. Arno F. hatte die Idee, neben den geräucherten Forellen auch ein „Anglersüppchen“ anzubieten. Wenn er gefragt wurde, aus welchen Zutaten die Suppe bestand, antwortete er: "Aus Fischköpfen und Fischschwänzen. Aber es sind auch Äschen drin. Erst sie gaben der Suppe das richtige Aroma. Wir haben 6 Wochen gebraucht, bis sie endlich so gut schmeckte, daß wir sie Ihnen anbieten können."
Obwohl es Petrus am Freitag und Samstag gut mit uns meinte, lief das „Geschäft“ nicht ganz so gut, wie wir es erhofft hatten. Aber am Sonntag sah es schon besser aus. Trotz Regenschauer und Kälte tummelten sich Tausende von Menschen auf dem Pollhans. Uschis Idee, neben der Anglersuppe und den geräucherten Forellen auch ein paar Schnittchen mit Forellenfilet und Meerrettichsahne anzubieten, kam bei den Besuchern sehr gut an. Schon bald hatten Heike und Uschi alle Hände voll zu tun, um der großen Anfrage gerecht zu werden. Uschi filetierte die Forellen so perfekt und schnell, dass Heike mit dem Belegen der Schnittchen kaum nachkam.
Die meisten Käufer ließen sich die Forellen im Ganzen für zuhause einpacken, nur einige wenige aßen sie gleich an Ort und Stelle. Sie bekamen ihre Forelle auf Wunsch ebenfalls von Uschi mundgerecht, d.h. filetiert, serviert. Dass Uschi dann abends wieder über Rückenschmerzen klagte kann ihr keiner verdenken. Nachträglich noch einmal ein dickes Lob an unsere beiden Frauen, deren Einsatz wir es zu verdanken haben, dass wir mit den Schnittchen so einen guten Umsatz machten! Aber nicht nur die Schnittchen, auch die Forellen gingen weg wie „warme Semmel“. Sicher lag dies nicht nur an der guten Qualität unseres Produktes, sondern auch dran, dass Arno F. immer ein flottes Sprüchchen auf der Zunge hatte, um die Besucher an unseren Stand zu locken.
Wenn nach einer guten Stunde die frisch geräucherten Forellen aus dem Ofen geholt wurden, klopfte Rüdiger mit seinen Holzschuhen an den Räucherofen und alle Männer schrieen wie echte Markschreier: „Fiiiiiisch ist fertig!“ Das entging keinem Ohr der nähren und weiteren Umgebung, ebenso der Duft der frisch geräucherten Forellen. Auch der aufsteigende Rauch lockte viele Neugierige, und besonders die Kinder, an. So war es nicht zu verdenken, dass viele Leute kamen, um zuzuschauen, wie die frisch geräucherten Forellen aus dem Ofen geholt wurden. Mit der goldbraunen Haut sahen sie auch einfach lecker aus!!!
Aber manchmal mussten die Käufer auch erst eine Viertelstunde warten, bis sie die Forellen mitnehmen konnten. Doch darüber hatte sich keiner beschwert. Im Gegenteil! Alle warteten brav darauf, eine frisch geräucherte Forelle zu erwerben. Und wer nicht so lange warten wollte, ließ sich welche zurücklegen. Der Montag verlief genauso gut wie der Sonntag. Obwohl der Bauermarkt dieses Mal eine Stunde früher aufmachte (um 10 statt 11 Uhr), standen sogar schon um 9.30 Uhr einige Käufer an unserem Stand um frisch geräucherte Forellen zu kaufen, die leider vertröstet werden mussten, da der Ofen gerade erst angeheizt war. Auch die Schnittchen fanden am Montag wieder reißenden Absatz.
Dann kam Arno eine weitere Idee. Er priess den Obstler, der eigentlich für die Verkäufer als "Wärmetrunk" gedacht war, den Besuchern nun als "Holter Fischwasser" an! Eine lustige Frauengruppe mußte ihn unbedingt probieren. Aber nicht nur pur - sie tranken es mit einem Stückchen Forellenfilet auf dem Glas.
Alle wurden von der lustigen Truppe angesteckt: Thomas setzte sich ein warmes Mützchen auf und Heike tauschte ihr ASV-Dalbke-T-Shirt gegen ein "Pollhans-T-Shirt" aus.
Der Zeitungsreporter, der am Nachmittag auch unseren Stand besuchte, war sehr daran interessiert zu erfahren, wieso unser Angelverein auf dem Bauernmarkt war und was wir anzubieten hätten. Arno, Achim und Rüdiger antworteten ihm, daß wir schon beim Emsfest dabei gewesen seien und es uns großen Spaß gemacht hätte. Dieses Mal würden wir frisch geräucherte Forellen verkaufen. Dazu sei vom Verein auch extra der Räucherofen angeschafft worden. - Am nächsten Tag erschien im Westfalen Blatt ein entsprechender Artikel: Viel Aroma auf dem Pollhans-Markt. Gegen 17 Uhr waren alle Forellen verkauft – und die Teilnehmer (Thomas, Heike, Uschi, Achim Arno, Rüdiger und Marcel) dementsprechend geschafft! Vier Tage hintereinander Polle – das hatte noch keiner von ihnen mitgemacht. Zuletzt rochen sie alle selber wie eine geräucherte Forelle. Aber Räucherware hält sich bekanntlich länger!!!
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